Licht Luft Scheisse – Perspektiven auf Ökologie und Moderne
Licht Luft Scheiße – Perspektiven auf Ökologie und Moderne
2. August - 27. Oktober 2019
Ausstellung / Publikation / Veranstaltungsreihe
Arbeitsgruppe nGbK: Sandra Bartoli, Marco Clausen, Silvan Linden , Åsa Sonjasdotter, Florian Wüst
Kurator*innen: Sandra Bartoli, Marco Clausen, Kathrin Grotz, Silvan Linden , Patricia Rahemipour, Åsa Sonjasdotter, Florian Wüst
Projektkoordination & kuratorische Assistenz: Julia Herfurth / Mitarbeit: Anthea Engelhardt, Mirja Memmen
Kooperation: Botanischer Garten und Botanisches Museum der Freien Universität Berlin, Martin-Elsaesser-Stiftung, Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten Kreuzberg und nGbK
Ort(e): Botanisches Museum, Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin / Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten Kreuzberg, Prinzenstraße 35-38, 10969 Berlin / nGbK, Oranienstraße 25, 10999 Berlin
Licht Luft Scheiße. Perspektiven auf Ökologie und Moderne« stellt eine ganze Reihe verschiedener Denkmodelle und Praktiken aus dem letzten Jahrhundert vor, die sich in unseren heutigen Vorstellungen von Nachhaltigkeit wiederfinden. Sie bilden die Referenz- und Ausgangspunkte, um die Idee eines anderen, alternativen Lebens in der globalisierten Welt neu zu betrachten und zu aktualisieren. Angesichts der fortgesetzten Zerstörung des Planeten muss unser Verhältnis zur Biosphäre und zum Nicht-Humanen grundsätzlich überdacht werden.
Die ökologische Frage ist nicht neu. Bereits vor über hundert Jahren entstanden in Reaktion auf die zunehmende Industrialisierung und Urbanisierung im Kapitalismus eine Vielzahl von Reformbewegungen: vom gemeinnützigen Wohnungsbau bis zu anarcho-syndikalistischen Siedlungen, von urbanen Selbstversorgergärten und ökologischem Landbau bis zu Konzepten einer kreislaufbasierten Abfallwirtschaft. Diese Ansätze bauten mitunter auf vormodernem Wissen auf und wurden durch die Erfahrung der sozialen und wirtschaftlichen Krisen nach Ende des Ersten Weltkrieges verstärkt. In ihnen spiegelt sich nicht nur ein systemisches Verständnis der Wechselwirkungen von Mensch und Umwelt, von Natur und Technik, sondern auch das wachsende Bewusstsein für eine sich die Lebensgrundlage entziehende Moderne. Auch das Bauhaus, dessen baukünstlerisches Programm von ökologischen Fragestellungen weit entfernt war, beschäftigte sich intensiv mit der Idee eines biophilosophisch geprägten Funktionalismus: eine Gestaltungspraxis nach Vorbild natürlicher Strukturen und Prozesse.
Die zweijährige Recherchephase des Projekts mündete in zwei Ausstellungen, die zeitgenössische Kunstproduktion und Archivmaterial verbanden, sowie in ein selbstorganisiertes Bildungsprogramm. Diese drei, von Veranstaltungen und Publikationen begleiteten Projektteile behandeln die Geschichte und Gegenwart der Umweltbewegung, der sozialökologischen Stadtentwicklung, der Gartenkultur sowie der Pflanzen- und Bodenforschung.
Publikation über: https://adocs.de/de/buecher/theorie-praxis/licht-luft-scheisse-perspektiven-auf-okologie-und-moderne