
Bilderei – Von Stadttauben und Stadtmenschen


Bilderei – Von Stadttauben und Stadtmenschen
Caroline Böttcher, Stefan Endewardt, Helen Feifel, Julia Herfurth
4. April bis 23. August 2025
Eröffnung: Freitag, 4. April, 19 Uhr
Begrüßung: MILENA MERCER, Leiterin der Galerien Adlershof & Johannisthal
Einführung in die Ausstellung: JULIA HERFURTH, Kuratorin der Ausstellung
Die Ausstellung „Bilderei – Von Stadttauben und Stadtmenschen“ setzt sich mit der Artothek des Bezirksamtes Treptow-Köpenick auseinander. Die vier Berliner Künstler Caroline Böttcher, Stefan Endewardt, Helen Feifel und Julia Herfurth haben dies zum Anlass genommen, neue künstlerische Arbeiten zu entwickeln.
Die Artothek Treptow-Köpenick ist eine Einrichtung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick von Berlin und wurde am 13. November 2002 im Rathaus Johannisthal gegründet. Sie entstand aus den Kunstankäufen der ehemaligen Kulturämter Köpenick und Treptow. Seit Juni 2005 befindet sich die Artothek im Kulturzentrum Adlershof Alte Schule.
Caroline Böttchers multimediale Installation „Lieber eine Taube auf dem Dach, als ein Spatz in der Hand“ (work in progress) zeigt Kunstwerke mit und für Tauben. Die Arbeit setzt sich mit der langen Geschichte der Taube als eines der ältesten domestizierten Tiere auseinander und beleuchtet das ambivalente Verhältnis der Großstädter*innen zur Stadttaube und die Verantwortung des Menschen für deren Verwahrlosung. Caroline Böttcher legt in der Installation ihre Recherche offen und verflechtet die Arbeit mit dem von Menschen verursachten Artensterben der Wandertaube. Die Installation ist angelehnt an Versuche, die gezeigt haben, dass Tauben Kunstwerke unterscheiden können.
Stefan Endewardt untersucht anhand von ,Formen eines materialisierten Denkens’ die Komplexität von urbanen Räumen, sozialen Gefügen und die Wechselwirkungen von Struktur und Handeln. Ausgehend von Grafiken aus der Artothek Treptow-Köpenick wird das „urban fabric“, also das städtische Gefüge, betrachtet. Die multimediale Installation wird aus dem Galerieraum heraus in den Stadtraum wirken und transformiert wieder in diesen zurückkehren. Im Lauf der Ausstellungszeit wird sie verändert und weiterentwickelt.
Helen Feifel und Julia Herfurth kehren das Konzept der Artothek um und möchten eine temporäre Kunstsammlung aus Leihgaben der Nachbarschaft zusammenstellen. Vom 4. April bis 23. August 2025 möchten sie sich die Bilder leihen, die den Besitzenden besonders am Herzen liegen und mit ihnen darüber ins Gespräch kommen. Über die gesamte Ausstellungszeit hinweg wird sukzessive eine Präsentation mit den geliehenen Kunstwerken und dazugehörigen Geschichten im Ausstellungsraum entstehen. Die ersten Bilder können bereits am 2. und 3. April 2025 zwischen 14 und 18 Uhr in der Galerie im Rathaus Johannisthal abgegeben werden.
Im Rahmen der Ausstellung findet am 17. Mai 2025 um 16 Uhr ein Gespräch mit der Kunsthistorikerin Dr. Barbara Röhner und der Kuratorin der Ausstellung Julia Herfurth unter dem Titel „Bilder leihen wie Bücher – Artotheken in der DDR“ statt.